Eurocopter: DGB kritisiert Werkverträge
"Lohndumping" und "modernes Arbeitssklaventum" würden viele Firmen betreiben, die Werkverträge als als "Umgehungsverträge" nutzen um Kosten zu sparen. Nach der Leiharbeit seien Werkverträge nun das neue Lohn-Dumping-Instrument. Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) präsentierte kürzlich einen Report "Werkverträge in Bayern", in welchem verschiedene Werkvertragsverhältnisse kritisiert werden, u.a. Verträge bei Audi und bei Eurocopter, einer Tochter des europäischen Luft- und Raumfahrtkonzerns EADS.
So habe Eurocopter am Standort in Donauwörth Teile seiner Arbeit an Fremdfirmen ausgelagert, die Eurocopter früher selbst erledigte, z.B. die Qualitätskontrolle. Nun arbeiten in der selben Halle Arbeitnehmer nebeneinander, die für eine vergleichbare Tätigkeit ein unterschiedliches Gehalt von monatlich mehreren hundert Euro bekommen.
Einem Sprecher von Eurocopter zu Folge ist die Beschäftigung von Fremdfirmen allerdings nicht aus Kostengründen entstanden, sondern um Abläufe zu professionalisieren. Dass dabei unterschiedliche Gehälter für die Beschäftigten resultiere, wollte er nicht kommentieren.
Der DGB kritisiert zudem, dass sich Eurocopter im Herbst 2012 noch schnell dem für das Unternehmen günstigeren Tarifvertrag von Verdi angeschlossen habe, um dem Tarifvertrag der IG-Metall zu entgehen, der den Betriebsrat eigentlich angestrebt hatte.