CSC: IT-Firma ein Spionage Dienstleister?

Ist die IT-Firma CSC ein Spionage-Dienstleister, speziell für US-Geheimdienste? Der Konzern Computer Sciences Corporation (CSC), habe für den US-Geheimdienst NSA Spähprogramme mitentwickelt und sei an der Entführung des Deutschen Khaled el-Masri im Jahre 2004 beteiligt gewesen, berichtet aktuell die Süddeutsche Zeitung. Auch die Bundesregierung, bei der offenbar auch das abhörsichere Handy der Bundeskanzlerin Angela Merkel vom US-Geheimdienst NSA belauscht wurde, macht mit dem Unternehmen seit Jahren Geschäfte.

Allein seit 2009 habe der Deutsche Staat den Tochterfirmen von CSC in Deutschland Aufträge in Höhe von 25,5 Millionen Euro zugesprochen – und damit auch den Zugang zu hochsensiblen Daten. Unter anderem habe CSC Aufträge erhalten, die mit dem "Regierungsnetz" und damit der verschlüsselten Kommunikation von Behörden und Ministerien zu tun haben. Zudem unterstützte CSC das Justizministerium bei der Einführung der elektronischen Akte für die Bundesgerichte sowie das Innenministerium beim elektronischen Pass und beim Projekt De-Mail für einen vertraulichen und sicheren Austausch von elektronischen Nachrichten und Dokumenten.

Dem Innenministerium seien die problematischen Verstrickungen der CSC nicht bekannt gewesen – und dass, obwohl Mitarbeiter externer Unternehmen eine Sicherheitsprüfung durchlaufen. Doch die Rahmenverträge würden "in der Regel" Vereinbarungen und Klauseln enthalten, die dann verbieten vertrauliche Daten an Dritte weiterzugeben, so ein Sprecher des Innenministeriums.

Ein Ex-Hacker und IT-Sicherheitsexperte, der inzwischen auch die Bundesregierung berät, meinte, dass "blindes Vertrauen" unangebracht scheint, jetzt wo klar ist, das viele US-Firmen eng mit der NSA kooperieren. Ein hochrangiger ehemaliger Mitarbeiter der NSA hält es sogar für naiv auf solche Klauseln zu vertrauen.