Israelische Siedlungsgebiete: Kaiser's Tengelmann hält sich von Waren fern
Die Supermarktkette Kaiser's Tengelmann vertreibt keine Produkte mehr, die aus israelischen Siedlungen in den von Israel besetzten Gebieten stammen. Das ist das Ergebnis der Recherchen der ARD-Tagesschau. Auch Rewe und Edeka überlegen den Recherchen zufolge Waren aus diesen Gebieten zu meiden. Immer mehr europäische Unternehmen wollen auf diesem Weg offenkundig Berührungspunkte mit dem umstrittenen Siedlungsbau vermeiden.
Kürzlich beendete das Unternehmen Vitens aus den Niederlanden die Zusammenarbeit mit dem israelischen Unternehmen Mekorot, weil dieses Wasserquellen im Westjordanland ausbeute. Die Danske Bank aus Dänemark wollte nicht mit der israelischen Bank Hapoalim zusammenarbeiten, da diese den Wohnungsbau in den israelischen Siedlungen finanziert. Sweden Nordea, die größte Bank Skandinaviens, arbeitet aus dem selben Grund mit fünf Banken aus Israel nicht zusammen.
Die Unternehmen achten offenbar auch darauf, sich nur der Zusammenarbeit mit israelischen Unternehmen zu entziehen, die in den besetzen Gebieten aktiv sind. Die Europäische Union hat Waren aus den israelischen Siedlungen bereits vor Jahren von den Zollvergünstigungen ausgeschlossen, die sonst mit Israel als Handelspartners der EU vereinbart sind.