E-Mail-Stress: Allianz setzt auf Aufklärung

Für viele Arbeitnehmer hat der Stress bei der Arbeit in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen, so dass Ergebnis verschiedener Studien. Ein Grund: der permanente Kontakt mit der eigenen Arbeit per Handy und E-Mail. Die echte und gefühlte Dauer-Erreichbarkeit, unabhängig von Arbeitszeit und Ort führt zu mehr Stress. Unternehmen wie die Volkswagen AG oder die Daimler AG versuchen dem mit radikalen Methoden beizukommen, die Allianz beschreitet einen sanfteren Weg wie Personalvorstand Dr. Wolfgang Brezina gegenüber dem KarriereSPIEGEL berichtet.

Während bei Volkswagen für tarifliche Mitarbeiter der E-Mail-Server 30 Minuten vor und nach dem Arbeitsende keine neuen E-Mails übermittelt und die Mitarbeiter bei Daimler E-Mails, die während des Urlaubs eintrudeln löschen lassen können, setzt die Allianz AG auf Aufklärung mit Flyern und Plakaten. Statt "platte Verbote" auszusprechen will die Allianz ihre Mitarbeiter dafür sensibilisieren, dass diese ihre Freizeit selbst gestalten und dies auch bewusst tun sollen.

Vor allem Führungskräfte sollen ihr eigenes E-Mail-Verhalten hinterfragen, da sich deren Mitarbeiter schnell verpflichtet fühlen auf E-Mails, die sie in der Freizeit empfangen auch in der Freizeit noch zu reagieren.

Rund 40 Prozent der Allianz-Mitarbeiter verfügen über ein mobiles Endgerät und damit eine einfache Möglichkeit die E-Mails in der Freizeit zu checken. Grundsätzlich hält Wolfgang Brezina die Flexibilisierung der Arbeit für eine gute Entwicklung. Wenn er selbst einmal E-Mails in der Freizeit versendet, datiert er diese vor, um seine Mitarbeiter vor möglichem Druck zu schützen.