Verkauft LinkedIn heimlich Mitglieder-Informationen an Arbeitgeber?

Verkauft LinkedIn unter anderem Arbeitgebern heimlich Informationen über Anstellungsverhältnisse, ohne dass die Mitglieder davon mitbekommen? So lautet der Kern einer Sammelklage in Kalifornien gegen das Online-Business-Netzwerk LinkedIn. Die Funktion "Trusted Reference", zu Deutsch (glaubwürdige) "Referenzen suchen", diene zahlenden Premiumnutzern von LinkedIn dazu, "die Wahrheit über Job-Kandidaten herauszufinden", so verspreche es LinkedIn selbst auf seiner Web-Seite berichtet das Nachrichtenportal von Yahoo.

Über die Funktion "Trusted Reference" erstellt LinkedIn seien Premium-Mitgliedern eine Liste von Kontaktpersonen, die mehr Infos über einen potentiellen Job-Kandidaten geben können, als dieser selbst in seinem Profil zeigt. Das sei besonders für Personalverantwortliche und angehende Vorgesetzte interessant.

"Erhalten Sie verlässliche Informationen über die Zusammenarbeit mit Frau Mustermann" ermunternd die Funktion zur Kontaktaufnahme mit den Bekannten einer Person auf derem LinkedIn-Profil – zum Beispiel zu ehemaligen Kollegen oder gar Vorgesetzten. "95 Personen können Ihnen Feedback zur Arbeit von Frau Musternmann geben", fährt die Aufforderung dieser Funktion beispielsweise fort. Die betroffene Person selbst, bekommt von der heimlichen Kontaktanbahnung und Aufforderung zur Charakterspionage nichts mit. Offenbar lässt sich die Funktion auch nicht abschalten.

Abgesehen von moralischen Bedenken: Die Kläger begründen die Gesetzeswidrigkeit damit, das LinkedIn über einen Markplatz mit den Informationen über Jobverhältnisse eine Art "Kreditinformation" von Mitgliedern verkaufe, "die korrekt oder falsch sein können und die es teilweise von ahnungslosen Mitgliedern bezieht, was nicht dem Gesetz entspricht." LinkedIn hält die Anschuldigungen für unbegründet und will sich gegen die Klage wehren.