Tchibo stoppt Werbung „Jedem den Seinen“
Die Hamburger Tchibo GmbH und Esso stoppen eine gemeinsame Werbeaktion für Kaffeesorten an rund 700 Tankstellen. Der Slogan erinnert zu sehr an den in der Nazi-Zeit missbrauchten Spruch „Jedem das Seine“, welcher u.a. über dem Eingang des KZs Buchenwald hing.
Eine Tchibo-Sprecherin räumte ein, dass der Slogan unglücklich gewählt sei. Dass Unternehmen habe aber nie die Absicht gehabt, Gefühle zu verletzten. Ein Esso-Sprecher verwies auf die Werbeagentur, welche die historische Bedeutung offenbar nicht erkannt habe.
Der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, wunderte sich ob der Werbeversuch eine nicht zu überbietende Geschmacklosigkeit oder ein Beispiel totaler Geschichtsunkenntnis sei.
Anscheinend wurde die Redewendung schon mehrfach für Werbung eingesetzt – und dann wieder gestoppt: 1998 von Nokia, kurz danach von Rewe, 1999 von Burger King und 2001 von der Münchner Merkur-Bank.