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Generali: Weniger Versicherung zahlen? Einfach überwachen lassen!

Der Versicherungskonzern Generali will ab nächstem Jahr seine Kunden durchleuchten. Wenn die Generali-Kunden ein bestimmtes Software-Programm auf ihrem Smartphone installieren, und damit gegenüber Generali einen gesunden Lebenswandel dokumentieren, müssen sie weniger Versicherungsgebühren zahlen. Verbraucherschützer und Datenschützer sind entsetzt.

Bereits Ende 2014 wurden die Pläne der Versicherung Generali bekannt. Nach einem ersten Proteststurm will Generali das das Überwachungsprogramm mit dem schön klingenden Namen "Vitality" modifiziert haben. Datenschutz und Transparenz hätten bei der Einführung höchste Priorität zitiert die Website versicherungsbote.de eine Konzernsprecherin der Generali-Versicherung. Die Diskussion über solche Programme solle "nicht nur risiko-, sondern auch chancenorientiert geführt werden".

Die Anwendung wird wahrscheinlich Vorsorgetermine dokumentieren, die Schritte zählen die ein Kunde zurücklegt und dessen sportliche Aktivitäten messen. Auch wie gesund einKunde sich ernährt, scheint Generali zu interessieren. "Damit stärken wir die Bindung zu unseren Kunden" erläuterter Generali-Chef Mario Greco vor Investoren. "Außerdem beeinflussen wir das Verhalten unserer Kunden, und gesündere Kunden sind besser für uns". Generali gehe davon aus, "dass ein Fünftel der Bevölkerung Interesse an derartigen Produkten hat – und dass dieser Anteil stetig wächst" berichtet das Handelsblatt.

Die Allianz-Versicherung, einer der Konkurrenten von Generali, hält den Ansatz "so verlockend das für manchen klingen mag" für falsch, so Birgit König, Chefin der privaten Krankenversicherung des Konzern gegenüber der Wirtschaftswoche.

Kunden-, Patienten, und Datenschützer halten das Vorgehen gar für "hochgefährlich". Eugen Brysch, Vorstand der Stiftung Patientenschutz: eine Krankenkasse ist kein Partner eines Patienten sondern eine Unternehmen "mit glasklaren Wirtschaftsinteressen".

Mit solchen Programmen werde nur die Überwachungsspirale ein Stück weiter gedreht ergänzt Peter Schaar, ehemaliger Bundesdatenschutzbeauftragter und Vorsitzender der Europäischen Akademie für Informationsfreiheit und Datenschutz (EAID). Es geht vielmehr als um ein bisschen Bewerbung und die Ernährung der Kunden, ganz nebenbei erfahre die Versuchung sensible Gesundheitsdaten.

Ein weiteres Problem sieht Klaus Müller, Vorsitzender des Bundesverbands der Verbraucherzentralen (vzbv), vor allem darin, wenn die begleitendes "Scoring" nicht überprüf- und korrigierbar ist und künftige Lebenschancen beeinflusst. Auch Bundesdatenschutzbeauftragte Andrea Voßhoff warnt vor der Nutzung solcher Apps: kurzfristigen finanzielle Vorteile seien mit den langfristigen Gefahren abzuwägen.

Die Kunden werden schrittweise darauf trainiert ständig ihr tägliches Verhalten zu optimieren. Auf übergeordneter Ebene wird laut Kritikern mit solchen Angeboten das Solidarprinzip von Versicherungen zunehmend ausgehebelt. Das Handelsblatt schreibt zu solchen Apps, auch in "der Regierung wird vor einer "Entsolidarisierung in der Gesellschaft" gewarnt.


http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2015/07/16/datenschutzbeauftragte-warnt-vor-fitness-apps-von-krankenkassen/

http://www.versicherungsbote.de/id/4824749/Generali-Vitality-Fitness-App/

http://www.noz.de/deutschland-welt/gut-zu-wissen/artikel/525580/datenschutzer-warnen-vor-generali-app-hochgefahrlich

Eine Selbstdarstellung hat Christoph Schmallenbach, Vorstandsmitglied der Generali Deutschland Holding, im Tagesspiegel verfasst. Zu finden ist diese hier:

http://www.tagesspiegel.de/wirtschaft/gesundheitsprogramm-vitality-versicherer-gehen-verantwortungsvoll-mit-daten-um/11317828.html
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  |     |  Am 17.07.2015 von Ruthenia
www.heise.de   |  Firma: Generali Versicherung AG
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