Heidelbergs Cement: Mitarbeiter mit Vorfahrt vor Anlegern?

Erst die Anleger, dann die Mitarbeiter. So ist die Fürsorgereihenfolge bei den meisten Großkonzernen in Deutschland. Angesichts der in Summe steigenden Dividenden, welche die DAX-Konzerne ihren Aktionären auszahlen, dürfte die meisten Angestellten der "blanke Neid erfassen", schreibt nicht etwa eine Gewerkschaftszeitung sondern das wirtschaftsnahe "Handelsblatt".

Verglichen hat das Handelsblatt die Entwicklung der Personalkosten mit der Entwicklung der Dividenden. Die Betrachtung zeigt, dass das Wachstum der Dividenden bei den meisten Konzernen dem Wachstum den Personalkosten stark davoneilt. Der "Shareholder", stehe an erster Stelle so die Finanzzeitung.

Eine der wenigen Ausnahmen bildet laut Handelsblatt der weltweit drittgrößte Zementhersteller Heidelberg Cement. Im Jahr 2014 hatte das Unternehmen pro Mitarbeiter 45.646 EUR an Personalkosten, und damit einen Anstieg von 23 Prozent seit dem Jahr 2000 zu verzeichnen. Die Dividende der Anleger ist bei Heidelberg Cement in der selben Zeit nicht gestiegen sondern sogar um 35 Prozent gesunken.

Jetzt wäre noch interessant zu erfahren, wie sich die Steigerung der Personalkosten bei Heidelberg Cement zusammensetzt. Sprich, resultiert die Steigerung hauptsächlich aus einer Steigerung der Löhne und Gehälter? Wie stark stiegen die Personalnebenkosten, z.B. durch Abfindungen oder gestiegene Arbeitgeberanteile zur Renten-, Kranken-, Arbeitslosen-, Pflegeversicherung? Wieviel von dem Wachstum kam bei den Mitarbeitern an?