GEA: Vor Entlassungen noch die Nachfolger einarbeiten

"Fit for 2020" heisst das Programm, mit dem der Spezialmaschinenbauer GEA sich verändern will. Verändern wird sich einiges, auch für die Belegschaft. Das Unternehmen will bis 2017 rund 1.450 seiner weltenweit 18.000 Mitarbeiter entlassen. In Oelde soll jeder achte Mitarbeiter gehen. Einige arbeiten bereits ihre potentiellen Nachfolger aus Rumänien oder den Philipinen ein.

Von den 5.500 Mitarbeitern in Deutschland könnten etwa 350 betroffen sein. Allein in Oelde, dem größten deutschen Standort der Gea Group, sollen 220 Arbeitsplätze wegfallen. Dort stößt aktuell eine Flugblatt der Konzernleitung mit dem Firmenslogan "We live our values" zu deutsch: "Wir leben unsere Werte" nicht nur auf Zustimmung. "Was sind denn das für Werte, wenn die in Düsseldorf so mit uns verfahren?" beschwert sich ein Mitarbeiter über dem aktuellen Umgang des Unternehmens gegenüber dem Portal "topagrar".

Auf wenig Gegenliebe stößt auch, dass Mitarbeiter ihre potentiellen Nachfolger aus Rumänien oder den Philippinen einarbeiten müssen. Das drückt die Stimmung unter den Nullpunkt, denn die Mitarbeiter arbeiten jeden Tag ein bisschen mehr "auf ihre Abschaffung hin" so Rita Dahn, die Betriebsratsvorsitzende von Gea in Oelde.

Viele Arbeiten der Bereiche IT, Personalwesen und Finanzieren sollen von dem Beratungs-und Outsoucing-Unternehmen "Accenture" übernommen und künftig im Ausland von Bukarest oder Manila aus erledigt werden.

Ein bisschen Trost: Der Standort in Oelde bleibe wichtig. Denn Gea hat investiert und im letzten Jahr ein neues "Separatoren-Werk" in Betrieb genommen. Gea erhofft sich durch das "Fit for 2020"-Programm und durch Entlassung von 6% der Belegschaft jährlich 100 Millionen Euro einzusparen. Ein Unternehmenssprecher sagte, dass der Stellenabbau "sehr selektiv“ und eher auf "höheren Ebenen" stattfinden würden.

Siehe auch:

http://www.die-glocke.de/lokalnachrichten/kreiswarendorf/oelde/Gea-Mitarbeiter-fuerchten-um-ihre-Zukunft-43b27bb4-6b5b-4bce-a75e-9bb0a267bb0a-ds

http://www1.wdr.de/studio/muenster/themadestages/protest-gegen-arbeitsplatzabbau-westfalia-separator-100.html