"Der Spiegel" streicht jeden fünften Job
Das Magazin "Der Spiegel" steckt in der größten Krise seiner Geschichte und baut massiv Stellen ab. Von den 727 Arbeitsplätzen sollen bis Ende 2018 150 verschwinden. 100 Stellen werden im Verlagsbereich gekürzt, 35 Jobs in der Redaktion und 14 in der Dokumentation, die der Redaktion zuarbeitet. Mit einer sogenannten "Agenda 2018" will der Verlag rund 16 Millionen Euro jährlich einsparen. Gleichzeitig will das Magazin allerdings neue Produkte entwickeln.
Die Zeitung "Die Welt" berichtet, dass das Magazin seit 15 Jahren anhaltende Einnahmeverluste habe und mit der Sparmaßnahme entgegensteuern wolle. Seit dem Jahr 2000 seien die Anzeigenerlöse um zwei Drittel zurückgegangen. Seit 2011 hätten sich diesem diesem Negativtrend auch die Vertriebserlöse angeschlossen heisst es dort weiter.
Ein Blick in die Zahlen des IVW (der Informationsgemeinschaft zur Feststellung der Verbreitung von Werbeträgern e. V.), der die Verkaufszahlen erhebt, zeigt, dass die Anzahl verkaufter Exemplare von "Der Spiegel" von 1.1 Millionen im Jahr 2004 auf 803 Tausend im Jahr 2015 geschrumpft ist.* Ein Verlust von 28%. Damit ist die Auflage des "Spiegel"-Magazins noch stärker geschrumpft als die durchschnittliche Auflage der Deutschen Tageszeitungen, die im selben Zeitraum um 25,8 % abgesackt ist**.
Der Verlag will denn Stellenabbau möglichst durch Verrentung, Vorruhestand, Fluktuation oder weitere sozialverträgliche Maßnahmen abwickeln. Notfalls gäbe es betriebsbedingte Kündigungen. Geschäftsführer Thomas Haas schloss weitere Maßnahmen nicht aus.
* http://www.ivw.eu/print/heftauflagen/heftauflagen
** http://de.statista.com/statistik/daten/studie/72084/umfrage/verkaufte-auflage-von-tageszeitungen-in-deutschland/