Orwellscher Überwachungsservice von Nokia

Der weltgrößte Handyhersteller will zusammen mit der Sicherheitsfirma Securitas einen umstrittenen Ortungsservice anbieten. Mit diesem können Handybesitzer Familienmitglieder und Freunde stets ausfindig machen. Und nach einer privaten Testphase soll dieser Service auch Firmen angeboten werden, so dass auch Arbeitnehmer von ihren Chefs überwacht werden könnten. Datenschützer gehen bereits auf die Barrikaden.

Einerseits könne der Benutzer per einfachem Knopfdruck selbst die Securitas-Notrufzentrale erreichen. Über einen eingebautem GPS-Sender wird der Securitas der jeweils exakte Standort des Kunden übermittelt. So könne bei einem Alarmsignal entweder der Sicherheitsdienst, die Polizei oder ein Krankenwagen an den exakten Aufenthaltsort des Benutzers geschickt werden.

Andererseits ermöglicht eine weitere Funktion sogar geografische Zonen zur Ortung einrichten. Mit dieser können z.B. Eltern geografische Zonen wie „zu Hause“ oder „Schule“ definieren und automatisch eine SMS empfangen, sobald ihre Kinder diese Bereiche verlassen.
Allerdings könnten auch eifersüchtige Liebespartner oder misstrauische Arbeitgeber diesen Dienst zur Überwachung nutzen. Gewerkschaften befürchten, dass durch die permanente Kontrolle die Persönlichkeitsrechte der Arbeitnehmer verletzt werden.

In Schweden solle dieser Dienst in den kommenden Monaten eingeführt werden. In Schweden kann zudem seit Kurzem der gesamte E-Mail- und SMS-Verkehr von den Behörden überwacht und eingesehen werden.