Bundesbehörden beschäftigen nur 5 Flüchtlinge
Die Kanzlerin forderte zuletzt die Wirtschaft dazu auf, mehr Migranten einzustellen. Bei den Bundesbehörden selbst, arbeiten jedoch nur fünf Flüchtlinge. "Eine irrwitzige Zahl" urteilt die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). „’Wir schaffen das’ geht anders.“, so ein Linke-Politiker.
Zwei Frauen und drei Männer haben seit Januar 2015 ein "Beschäftigungsverhältnis" bei den Bundesbehörden angefangen. Zwölf weitere begannen eine Ausbildung. "Gemessen an den Vorgaben der Kanzlerin ist das eine Blamage", zitiert die "Bild"-Zeitung den Linke-Politiker Roland Claus.
Die "Zahlen sind sehr brisant", schreibt die FAZ, vor allem angesichts von über 1 Million Migranten. Es zeige sich, "dass sich offenkundig nicht nur Bundesbehörden an" der Bewältigung der Flüchtlingskrise "nicht beteiligen".
Zuvor hatte die FAZ aufgedeckt, dass von den 30 größten Konzernen in Deutschland fast kaum einer Flüchtlinge beschäftige. Trotz einer hohen Zahl an offenen Stellen, gestalte es sich schwierig, Flüchtlinge als Fachkraft in die deutsche Wirtschaft zu bringen. Es fehlen die nötigen Sprachkenntnisse und die nötige Berufsausbildung, heisst es.
Vor einem Jahr begrüßte die Wirtschaft die vielen Zuwanderer in den Medien noch mit der Hoffnung auf ein zweites Wirtschaftswunder. So forderte der Chefvolkswirt der Deutschen Bank noch im Oktober 2015 "Flüchtlinge – Lasst sie kommen!" (Die Zeit, Nr. 42). Denn die "enormen politischen und ökonomischen Vorteile der Zuwanderung" seien für Deutschland eine Chance und würden "seine wirtschaftliche Vorreiterrolle in Europa" festigen.
Zum Juni 2016 beschäftigten laut FAZ alle Dax-Konzerne zusammen "gerade einmal 54 Flüchtlinge". Allein 50 davon arbeiten bei der Deutsche Post.