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Vorwurf: Spiegel wandelt sich zum "Kampfblatt"

Zunehmend unseriöser Journalismus? Das wirft der Ökonom Norbert Häring dem Spiegel vor. Der Spiegel würde "inzwischen schon gewohnheitsmäßig" negativ belegte Begriffe nutzen, um "Falsch-Denkende" zu verunglimpfen. Häring, selbst Journalist beim Handelsblatt, seziert dazu in seinem privaten Blog einen Artikel von Spiegel Online.

Häring zeigt, dass sich Spiegel Online in einem relativ kurzen Artikel zum Wahlkampf in den USA selbst widerspricht. Was beim Leser offenkundig hängen bleiben soll, sei das Verunglimpfen von Andersdenkenden.

So beginnt der Spiegel sein Artikel mit den Worten "Nur Verschwörungstheoretiker zweifelten bislang an Hillary Clintons Gesundheitszustand", um in der Mitte nachzulegen "Rechte Verschwörungstheoretiker spekulierten in den letzten Wochen ohne jeden Ansatz von Belegen" und dann am Ende selbst zu erklären: "Clinton hatte im Juli 2015 ein zweiseitiges Attest ihrer Ärzte vorgelegt. Schon zuvor war bekannt, dass sie 1998 unter einer Thrombose litt und sich bei ihr im Dezember 2012 nach einer Gehirnerschütterung ein erneutes Blutgerinnsel bildete."

Norbert Häring: "Das hat nicht nur nichts mit einer Verschwörungstheorie zu tun, es ist auch noch offenkundig falsch, wie sich später im Text herausstellt. Viele Leute zweifelten mit gutem Grund."

Seine Einschätzung: "Falsch-Denkende sind hier diejenigen, die die Begeisterung des Spiegel für die Kandidatin Clinton nicht vollumfänglich teilen."
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  |     |  Am 13.09.2016 von ThomaszKretzky
norberthaering.de   |  Firma: SPIEGEL ONLINE GmbH
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