SPD-Bürgermeister: AfD-Erfolg wäre Zeichen für Nazi-Comeback
"Schwerste Geschütze" fährt der regierende Bürgermeister Berlins drei Tage vor der Wahl auf, schreibt der Tagesspiegel: Michael Müller (SPD) warnt die Bürger der Hauptstadt davor, die AfD zu wählen. Ein Wahlerfolg der AfD könnte als Comeback des Nationalsozialismus gedeutet werden.
Auf seiner Facebook-Seite schreibt Müller: "10-14% AfD sind egal? Sie sind es nicht. Sie werden auf der ganzen Welt als ein Zeichen des Wiederaufstiegs der Rechten und Nazis in Deutschland gewertet werden." Er sei es leid, so Müller, dass man Rassismus, Intoleranz und Menschenfeindlichkeit nicht mehr benennen könne, "ohne dass einem „die Nazi-Keule“ vorgeworfen wird".
Der Spitzenkandidat der AfD, Georg Pazderski, wehrte sich gegen die Äußerungen von Müller und bezeichnete sie als "geistige Brandstiftung". "Herrn Müller sind wohl die letzten Argumente ausgegangen, wenn er hunderttausende von Wählern als Nazis beschimpft", so Pazderski gegenüber dem Tagesspiegel, das sei Unfug und seines Amtes nicht würdig. Mit solchen Aussagen würde er Linksextremisten die moralische Rechtfertigung für Gewalttaten gegen die AfD und ihre Mitgliedern liefern. Als Bürgermeister habe er sich "restlos disqualifiziert".
Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) warnte davor die AfD und deren Wähler zu Rechtsradikalen abzustempeln. Der Großteil der AfD-Wähler sei "nationalistisch und rechtskonservativ". Kretschmann: "Wir kommen der AfD nicht bei, wenn wir sagen: Das sind Rechtsradikale".