Air Berlin: Noch kleiner, nochmals 1200 Stellen weg
Die angeschlagene Fluggesellschaft Air Berlin streicht im Zuge eines Konzernumbaus 1200 Arbeitsplätze. Die Flugzeugflotte soll auf 75 Flieger halbiert werden. 40 Flugzeuge samt Besatzung will der Konkurrenten Lufthansa "per Leasing" für zunächst sechs Jahre übernehmen.
Air Berlin will sich auf die Standorte Berlin und Düsseldorf und die ertragstärksten Flugverbindungen sowie auf das Langstreckengeschäft konzentrieren. Das Touristikgeschäft werde in einen eigenständigen Bereich ausgelagert heißt es.
Der rigide Spar- und Schrumpfkurs soll das verschuldete Unternehmen zurück in die Gewinnzone bringen. Seit dem Börsengang vor acht Jahren hat Air Berlin nur einmal Gewinn geschrieben. Verschiedene Sparprogramme sind seitdem gescheitert.
Seitdem die Arabische Fluglinie Etihad Airway im Jahr 2012 29,2 Prozent der Air-Berlin-Anteile übernommen hat, hat der Großaktionär aus Abu Dhabi bereits über mit über einer Milliarde Euro Air Berlin über Wasser gehalten.
"Die neue Air Berlin wird von einer schlankeren Unternehmensstruktur profitieren", zitiert der Stern den Air-Berlin-Chef Stefan Pichler. Das Handelsblatt bezweifelt, dass die neue Sparmaßnahme das Unternehmen profitabel macht.
Denn seit 2013 trennt sich Air-Berlin immer wieder von unrentablen Strecken, doch das führe wesentlich dazu, dass die Kosten pro Sitzkilometer steigen würden und der Profit pro Sitzkilometer sinke. Genau das wäre der Grund, warum Billigwettbwerber wie Ryanair expandieren, abgesehen davon, dass die erneute Umstrukturierung hohe Kosten verursache.