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Grüner für mehr Selbstkritik: "Wir sollten das Moralisieren lassen"

Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) gibt seiner Partei eine Mitschuld an dem Erfolg der AfD. Die "kulturelle Hegemonie" der Grünen habe indirekt zum Aufstieg der neuen Partei beigetragen. Er fordert die Grünen auf, das Moralisieren zu lassen.

Bei vielen Menschen wachse "das Gefühl der Überforderung zum Gefühl des Kontrollverlusts" angesichts einer umfassenden Modernisierung der Gesellschaft. Es gehe nun darum, "daß die neuen Freiheiten in der Lebensgestaltung ein Angebot und keine Vorgabe sind". Demnach sei die klassische Ehe „die bevorzugte Lebensform der meisten Menschen – und das ist auch gut so", urteilt Kretschmann.

Die Grünen seien "keine Heiligen", auch wenn sie dazu gemacht würden, mahnt Kretschmann zur Selbstkritik. "Wir sollten daher das Moralisieren lassen". Anstatt anderen Vorgaben für das gute Leben und die individuelle Lebensgestaltung zu machen, sollten die Grünen sich auf den Kampf für eine „gute Ordnung der Dinge“ konzentrieren.
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  |     |  Am 07.10.2016 von Eirene
www.welt.de   |  Firma: Die Grünen (Bündnis 90/Die Grünen)
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