Tuifly: Mitarbeiter plötzlich in Massen krank

Wegen Krankmeldungen der Kabinencrews ist der Betrieb bei der Fluggesellschaft TuiFly fast komplett zum Erliegen gekommen. In den vergangenen Tagen wurde bekannt, dass die Touristiksparte von Airberlin mit TUIfly zusammengelegt werden soll. Daraufhin hatten sich zahlreiche Flugbegleiter und Piloten krank gemeldet.

Angesichts der Massen an Krankmeldungen, wird ein Ausdruck des Protest gegen die Unternehmenspolitik von TUI vermutet. Arbeitsrechtler sehen Ähnlichkeiten zu einem sogenannten "wilden Streik". Zumindest scheint der Vorgang keine organisierte Protestaktion zu sein.

Die Flugbegleiter-Gewerkschaft Ufo lehnte jegliche Verantwortung für die Krankschreibenden ab: "Das ist definitiv kein Mittel zum Arbeitskampf für uns", so Ufo-Chef Nicoley Baublies. Offiziell darf die Gewerkschaft das Unternehmen aufgrund ausgehandelter Verträge und einer daher geltenden Friedenspflicht auch nicht bestreiken.

Ufo hat allerdings um Verständnis für die Mitarbeiter geworben. Flugbegleiter und Piloten seien verunsichert und haben Angst vor einem Verlust ihres Arbeitslatzes und vor schlechteren Arbeitskonditionen. "Die Art und Weise, wie das Unternehmen mit seinen Mitarbeitern kommuniziert, ist miserabel. Wer derart im Unklaren über seine berufliche Zukunft gelassen wird, kann schnell psychische Probleme bekommen" wird Nicoley Baublies von Zeit Online zitiert. Und wer den Kopf nicht frei habe, der dürfe nicht fliegen erklärte Baublies gegenüber dem MDR.

108 Flüge wurden annulliert. Betroffen sind auch rund 9.000 Passagiere. Die Kunden werden derzeit über ihre Kündigungsmöglichkeiten informiert. Die Urlauber sollen alle nach Hause kommen, verspricht die Konzernmutter TUI. Sie hat dafür auch Flugzeuge anderer Airlines gemietet.

Entschädigen wolle TuiFly seine Kunden jedoch nicht. Die Sprecherin des Unternehmens betonte: "Die massenhaften und äußerst kurzfristigen Krankmeldungen sind ein außergewöhnlicher und nicht vermeidbarer Umstand im Sinne von höherer Gewalt."