Tengelmann wird zerschlagen – 15.000 Jobs wackeln
Die Gespräche zur Rettung von Kaiser's Tengelmann sind gescheitert. Rewe, Edeka und Kaiser's Tengelmann konnten sich nicht auf eine Übernahme von der der Supermarktkette Tengelmann durch Edeka einigen. Ein Kompromiss mit dem Konkurrenten Rewe sei nötig gewesen. Der Eigentümer kündigte an, das Unternehmen zu zerschlagen. Für die über 15.000 Mitarbeiter ist unklar, wie es weitergehen wird.
"Wir waren guter Dinge, jetzt sind wir am Boden zerstört", sagte Rainer Schroers, Betriebsratsvorsitzender der Unternehmens in Nordrhein-Westfalen, den "Ruhr Nachrichten". Es sei wie vor den Kopf gestossen und spricht von einem Horrorszenario. In der Belegschaft werde gerätselt, wie viele Arbeitsplätze bei der Zerschlagung geopfert werden.
Der Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub rechnet jedenfalls mit dem Verlust einer "großen Zahl" an Arbeitsplätzen. Gestern hat er seine Mitarbeiter per Schreiben über das Scheitern der Gespräche und die Zukunft des Unternehmens informiert. Er erklärte, dass das Management nun mit der "Vorbereitung der Einzelverwertung des Unternehmens" beginnen müsse. Es sollen "Interessensbekundungen" eingeholt werden.
Rewe hatte bei den Rettungsgesprächen ein Schlüsselrolle gespielt, da es gegen die Erlaubnis von Bundeswirtschaftsministerer Sigmar Gabriel geklagt hatte. In der angespannten wirtschaftlichen Lage von Tengelmann, war jedoch nicht mehr viel Zeit, um eineLösung zu finden. Kaiser's Tengelmann macht monatlich zehn Millionen Euro Verlust.