Renault: Créateur de Mogelei?
Die französische Anti-Betrugs-Behörde verdächtigt Renault bei Abgastests gemogelt zu haben. Und zwar seit über 25 Jahren. Die Zeitung "Libération" berichtet aus einem Dokument der Behörde, wonach Ergebnisse mit "betrügerischer Strategien" absichtlich verfälscht wurden. Die "gesamte Führungsriege" des Automobilherstellers soll darin verstickt sein, fasst tagesschau.de zusammen.
Laut der französischen Zeitung wirft die Behörde, welche dem französischen Wirtschaftsministerium untergeordnet ist, dem Autobauer vor, mit seiner Software "die Ergebnisse von Abgastests zu fälschen". Die Abgaswerte würden große Unterschiede im Labor und unter Normalbedingungen aufweisen. Im Alltag würden mehr der gesundheitsschädlichen Stickoxide (NOx) ausgestoßen.
Unter Berufung auf Aussagen eines ehemaligen Renault-Technikers sollen einige Praktiken bereits 1990 eingeführt worden sein. Gemäß Angaben des Wirtschaftsministeriums könnte die Betrugssoftware in bis zu 900.000 Fahrzeugen installiert sein.
Renault weißt die Vorwürfe zurück. Keine der Abteilungen habe gegen französische oder europäische Rechte verstoßen. Sie seinen auch nicht mit einer Betrugssoftware ausgestattet. Thierry Bollore, bei Renault für die Wettbewerbsfähigkeit zuständig, sagte gegenüber der Zeitung "Le Figaro": "Wir sind schockiert, entsetzt und sogar wütend" und ergänzte "Renault hat nicht geschummelt, hat nicht getäuscht."
Laut der österreichischen Zeitung derStandard lassen die Vorschriften der EU den Autoherstellern Spielraum. Demnach sei es zulässig, die Abgasreinigung in bestimmten Situationen auszusetzen, beispielsweise bei niedrigen Temperaturen um empfindlich Bauteile zu schonen. Dadurch würden rechtliche Grauzonen entstehen. Umweltverbände sehen darin eher Schlupflöcher.