Blohm + Voss streicht ein Drittel der Jobs

Jeder dritte Job steht beim Schiffbauer Blohm+Voss auf der Kippe. Es sollen also 300 von 1.000 Arbeitsplätzen gestrichen werden. Betriebsbedingte Kündigungen sind nicht ausgeschlossen. Die Gewerkschaft IG Metall hofft auf eine sozialverträgliche Lösung.

Jahrelang war das Unternehmen führend beim Bau von Mega-Jachten für die Superreichen dieser Welt. 2011 kaufte ein Finanzinvestor "Star Capital Partners" das Unternehmen, dessen hauptsächliches Interesse die Rendite war, schreibt der Norddeutsche Rundfunk (NDR). Der Besitzer "saugte die lukrativen Teile der Werft heraus, verkaufte sie gewinnbringend weiter" und habe ansonsten kaum noch Kapital in das eigentliche Werftgeschäft gesteckt konstatiert der NDR. Auch das ehemals mondäne Hauptgebäude sei verfallen, und wer würde dort noch eine Millionen-teure Luxusjacht bestellen?

Im letzten Herbst kaufte die die Lürssen Werftengruppe das Unternehmen. Der Auftragsbestand im Schiffneubau ist war jedoch erheblich gesunken. Auch die aktuell schwache Auftragslage im Reperaturgeschäft sei belastend für die Werft. Aufsichtsratschef Klaus Borgschulte erklärte "Unsere mehrwöchige Analyse zeigt, dass dringend erforderliche Investitionen ausgeblieben sind, Konstruktions- und Fertigungsprozesse nicht ausreichend modernisiert und die Kostenstrukturen nicht den realen Bedingungen angepasst wurden"

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