Müller Österreich: Gewerkschaft kritisiert Mitarbeiter-Kontrollen
Bei der Drogeriekette Müller rumort es. Eine anonyme Umfrage unter den Mitarbeitern in Österreich habe mehrere Missstände zum Vorschein gebracht. Kontrollen, Überschreitungen der Arbeitszeit und erschwerte Urlaubs- und Dienstplanungen seien an der Tagesordnung.
Die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-DJP) hat bei den Beschäftigten der Drogeriekette Müller in Österreich eine Befragung durchgeführt. Über zehn Prozent der 2.800 Beschäftigten bei Müller haben geantwortet. Es soll positive Rückmeldung, aber teils auch sehr schockierende Stimmen gegeben haben, so die Wiener GPA-Regionalgeschäftsführerin Barbara Teiber. In "mehr als der Hälfte der Fragebögen wurden persönliche Anmerkungen gemacht" erklärte sie.
So sollen Spind- und Taschenkontrollen, aber auch Überschreitungen der Arbeitszeit, zu kurzfristige Dienst- und schwierige Urlaubsplanungen an der Tagesordnung seien. Die Kontrollen der Mitarbeiter gäbe es fast täglich, teils auch vor der Mittagspause oder im Beisein von Kunden. Die Gewerkschafterin bezeichnete das Vorgehen als "systematisch". Sie kritisierte, dass Die Mitarbeiter dadurch unter Generalverdacht gestellt würden.
Auch gäbe es verbotene Praktiken der Arbeitzeitaufzeichnung und Fälle, bei denen Mitarbeiter von Müller im Krankenstand zu Hause kontaktiert und zu einer schnelle Rückkehr zur Arbeit gedrängt worden seien. Die Frage, ob die Mitarbeiter auch krank zur Arbeit gehen würden, hätten 58 Prozent der Befragten bejaht.
Laut Gewerkschaft habe der Unternehmensinhaber Erwin Müller kein Interesse an einer Zusammenarbeit mit der Gewerkschaft, er werde die Mitarbeiter wie bisher selbst führen und diese können ihn bei Problemen direkt kontaktieren.