Siemens im Umbau: 2.700 Jobs weg – 9.000 Jobs hinzu
Ausgelagert, verlegt, gestrichen: Rund 2.700 Arbeitsplätze stehen bei Siemens auf der Kippe. 1.700 Jobs sollen in den kommenden Jahren wegfallen und weitere 1.000 an Dienstlleister ausgelagert werden. Allerdings will Siemens zeitgleich auch 9.000 Neueinstellungen vornehmen.
Siemens-Chef Joe Käser will den Unternehmensumbau in Richtung Digitalisierung weiter vorantreiben. Betroffen sind mehrere Sparten und Standorte. Insbesondere im Unternehmensinternen IT-Bereich sind es 1.350 Jobs. Örtliche Schwerpunkte sind Fürth mit 450 betroffenen Arbeitsplätzen und Krefeld mit 300 Jobs.
Laut Siemens sollen möglichst viele der betroffenen Mitarbeiter für offen Stellen weiterqualifiziert werden. Betriebsbedingte Kündigungen soll es in Deutschland nicht geben. Statt dessen sind sozialverträgliche Maßnahmen geplant.
Im selben Zeitraum will Siemens in den kommenden drei Jahren jeweils 3.000 Mitarbeiter in Deutschland neu einstellen, insgesamt also 9.000. Weltweit plant Siemens sogar mit 25.000 neuen Mitarbeitern.
Ein Sprecher der IG-Metall äußerte Unmut über die Pläne. "Auf wirkliche oder eingebildete Schwierigkeiten" verfalle das Unternehmen in das gewohnte Muster mit Kostensenkungen und Stellenabbau zu reagieren. Angesichts voller Kassen und hervorragender Geschäftszahlen, halte die Gewerkschaft die anvisierten Maßnahmen für voreilig und eher für ein "Wunschliste". Die Arbeitnehmerseite werden jede einzelne Maßnahme auf "Plausibilität und mögliche Alternativen" überprüfen.
Siemens-Chef Käser hatte im Januar die Prognose für die Geschäftsentwicklung angehoben und vorletzte Woche mit guten Quartalszahlen nachgelegt. Die Siemens AG beschäftigt in Deutschland rund 114.000 Mitarbeiter.