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Zara will angeblich Mütter und Kranke loswerden

Schwere Vorwürfe gegen Zara: Der Modehändler versuche "Risikopersonal" loszuwerden. Betroffen seien vor allem Mütter und Kranke. Allein in München hätten 27 von 480 Mitarbeitern Aufhebungsverträge angeboten bekommen. Trennungsgespräche habe es aber auch in anderen Städten wie Hamburg, Hannover und Stuttgart gegeben.

Es werden versucht Mitarbeiter, "die nicht mehr in das Personalmodell" passen, "aus dem alltäglichen Arbeitsprozess wegzudrängen", berichtete der Betriebsrat einer Münchner Zara-Filiale gegenüber dem "Spiegel".

Die Aufhebungsverträge würden den Mitarbeitern unter dem Hinweis vorgelegt, dass man mit der Arbeitsleistung nicht mehr zufrieden sei. Einige Angestellte hätten zu viele Fehltage. Andere seien zeitlich nicht flexibel genug.

Auch RTL hat recherchiert. Mitarbeiter hätten berichtet, dass sich die Arbeitsbedingungen "dramatisch" verschlechtert hätten. Angeblich würden langjährige Mitarbeiter "systematisch rausgeschmissen" und durch ungelernte, billige Arbeitskräfte ersetzt, "die kaum ein Wort Deutsch sprechen."

Ein RTL-Reporter hat Filialen in München und Hamburg besucht. In diesen sei man als Kunde ohne Englischkenntnisse tatsächlich ziemlich verloren. Viele Personen seien gar keine Zara-Angestellten sondern Leiharbeiter ohne direkten Arbeitsvertrag.

Die Gewerkschaft Ver.di berichtet, es hätten sich Zara-Mitarbeiterinnen gemeldet, denen nach der Elternzeit ein Gespräch zum "beruflichen Eingliederungsmanagement" angeboten worden sei. Dieses ist eigentlich nur für Arbeitnehmer gedacht, die lange krank waren. Laut Verdi seien den Müttern dann neue Arbeitszeiten angeboten worden, solche wie Spätschichten, die kaum mit einer Familie zu vereinbaren sind.

Ähnlich klingt eine betroffene Mitarbeiterin, die gegenüber dem "Spiegel" erklärte: "Sie versuchen, uns Mamis und alte Mitarbeiter loszuwerden". Nach dem zweiten Kind habe sie in eine Teilzeitbeschäftigung wechseln wollen. Dann habe ihr ein Manager einen Aufhebungsvertrag vorgelegt.

Die Betriebsräte wollen sich das nicht gefallen lassen. Doch in vielen der 80 Zara-Filialen in Deutschland gibt es nicht einmal einen Betriebsrat. Daher müssten die Mitarbeiter auf eigene Faust versuchen, für den Erhalt ihrer Stelle oder eine höhere Abfindung zu kämpfen. Einige haben sich offenbar bereits einen Anwalt genommen und laut "Spiegel" vor Gericht Recht bekommen. Das könne andere betroffene Kollegen und Kolleginnen ermutigen, ebenfalls für ihr Anliegen zu streiten.

Zara bestätigte, dass man den Mitarbeitern einen "freiwilligen Austritt angeboten" habe. Ohne klar erkennbaren Grund seien diese ungewöhnlich oft nicht zur Arbeit erschienen. Laut Zara seien von den 27 betroffenen Beschäftigten in München nur drei Mütter gewesen.

Inditex, der Mutterkonzern der Modekette Zara, hatte erst in diesem Jahr neue Rekordzahlen vorgelegt. Im letzten Jahr kletterte der Umsatz um zwölf Prozent auf 23 Milliarden Euro. Der Gewinn wuchs auf drei Milliarden Euro.

Neben Zara betreibt der Konzern die Marken Massimo Dutti, Bershka, Oysho, Pull & Bear, Uterqüe, lefties, Kiddy's Class / Skhuaban und Stradivarius.
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  |     |  Am 15.06.2017 von ale_theia
rtlnext.rtl.de   |  Firma: ZARA Deutschland GmbH
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