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Unethisches Verhalten: Zeit Online trennt sich von Autoren

Die Zeit Online beendet die Zusammenarbeit mit zwei Autoren für ihren Blog „Störungsmelder“. Der Grund: unethisches Verhalten bei der Berichterstattung über die G20-Krawalle. Einer soll sogar eine „Hetzjagd“ auf andere Journalisten initiiert haben.

„Die Verharmlosung oder Rechtfertigung von Gewalt ist nicht mit einer Mitarbeit beim Störungsmelder vereinbar“ schreibt Zeit Online zur Aufkündigung der Zusammenarbeit in ihrem Blog, auch wenn diese während der G20-Vorfälle nicht im Auftrag des Mediums aktiv gewesen seien. Vorangegangen waren zunächst fragwürdige Äußerungen der beiden Journalisten Michael Bonvalot und Sören Kohlhuber auf der Social-Media-Plattform Twitter.

So beschrieb Michael Bonvalot die Plünderung eines Geschäftes mit den Worten „Rewe am Schulterblatt wurde von Demonstranten geöffnet. Lebensmittel werden verteilt.“ Sein Kollege Sören Kohlhuber kommentierte die Lage unter anderem mit „Jede Flasche, jeder Stein hat heute seine Berechtigung!“.

Zudem hatte Kohlhuber andere Journalisten ungefragt fotografiert, deren Bilder im Internet veröffentlicht und sie dabei pauschal als Sympathisanten einer Organisation zugeordnet, die als politisch „rechts“ gilt. Damit „habe Kohlhuber eine Art Hetzjagd in Gang gesetzt und dabei in Kauf genommen, dass die Betroffenen durchaus ernsthaft verletzt werden könnten“ schreibt das Portal Meedia über den Vorwurf (2).

Tatsächlich wurden die Journalisten anschließend mehrfach „von gewaltbereiten Demonstranten angegriffen und massiv bedroht“ (2). Per Twitter machten die Bilder, Aufenthaltsorte und Behauptungen zu den Journalisten die Runde. Auf einem Video ist zu sehen, wie der amerikanische Videoblogger Marcus DiPaola dann als „Nazi-Schwein“ beschimpft, zu Boden geschlagen und getreten wird (3). So wird aus einem Menschen, der von den einen fotografiert und als als „rechts“ bezeichnet wird schnell das „Nazi-Schwein“, der entmenschlichte Feind, der von anderen gejagt und geprügelt werden darf.

Max Bachmann, eine weitere angegriffene Person, äußerte sich am 08. Juli persönlich in einem Video. Darin wundert er sich, wieso ein offiziell akkreditierter Journalist, „von Leuten, die er nicht kennt, Bilder ins Netz stellt und sagt, sie seien Faschisten“. Seine Zuordnung zu einer rechten Gruppe bezeichnet als „Fake-News“ und „Lüge“ (4).

Sören Kohlhuber hingegen sieht sich in Folge seiner Aktion nun selbst als Opfer. Er beschwert sich, dass er von einem Journalisten ebenfalls „geoutet“ wurde. „Ein internationales Netzwerk an Rechten“ bombardiere ihn jetzt via Twitter und Facebook. Dabei hat er auf seinem Blog das Foto der „Gruppe von rechten Medienaktivisten“, wie er sie nennt, nochmals veröffentlicht. Zu dem vorausgegangenen Vorgang erklärte er: „Wie immer machte ich Fotos von solchen Personen und gab entsprechende Infos und Fotos auf Twitter heraus“ (5). Einsicht in das eigene Fehlverhalten sieht wohl anders aus.

Doch unabhängig von der vermeitlichen politischen Gesinnung anderer Journalisten „ist Kohlhubers Aktion ein aus juristischer wie auch medienethischer Sicht inakzeptables Verhalten“ urteilt der Branchendienst Meedia. Denn auch wenn es nicht jedem gefalle, haben anderen „Beobachter ebenfalls ein Recht auf Meinungs- und Pressefreiheit“ (2).


(1) http://blog.zeit.de/stoerungsmelder/2017/07/08/in-eigener-sache_24066

(2) http://meedia.de/2017/07/10/nach-hetzjagd-vorwuerfen-beim-g20-zeit-online-trennt-sich-von-stoerungsmelder-autor-soeren-kohlhuber/

(3) http://www.youtube.com/watch?v=XIm3d5YEwiQ

(4) http://www.youtube.com/watch?v=Q0FEyFWLKj0

(5) http://soerenkohlhuber.wordpress.com/2017/07/08/rechte-medienaktivisten-bei-g20-anschliessende-kampagne-gegen-mich/
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  |     |  Am 14.07.2017 von EstherTheki
blog.zeit.de   |  Firma: ZEIT ONLINE GmbH
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