600.000 Jobs in Gefahr: Institut warnt vor Grünen-Vorschlag
Die Grünen wollen den Verbrennungsmotor bei Neuwagen ab 2030 verbieten. Das Münchner Institut für Wirtschaftsforschung (ifo) warnt davor, Deutschlands wichtigsten Wirtschaftszweig zu gefährden. Es wäre der falsche Weg Klimaschutzziele zu erreichen.
Ein Verbot der Verbrennungsmotoren könne hierzulande deutliche Einbußen für Wertschöpfung und Beschäftigung haben, so das Ergebnis einer am Dienstag veröffentlichen Studie. Direkt oder indirekt wären rund 600.000 der derzeitigen Industriearbeitsplätze betroffen. Das sind rund 10 Prozent aller Jobs in der deutschen Industrie. Als Folge stünden rund 13 Prozent der industriellen Wertschöpfung auf dem Spiel. In Summe entspräche dies einem Verlust von 48 Milliarden Euro.
Ifo-Chef Clemens Fuest sagte: „Wer den Wettbewerb der Umweltschutztechniken mit Verboten ausschaltet, verschwendet Ressourcen und leistet dem Klimaschutz einen Bärendienst“. Die Ziele für einen Klimaschutz sollten ohne Technikvorschriften vorgegeben werden. Für den besseren Weg hält er Mengenvorgaben für den CO2-Ausstoß.
Cem Özdemir sieht es anders, denn gerade „weil so viele Arbeitsplätze am fossilen Verbrennungsmotor hängen, brauchen wir einen Weckruf“, so der Grünen-Chef.
Der Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) erklärte, dass der „hoch effektive Verbrennungsmotor“ und das Elektroauto keine Gegner seien. Vielmehr seien beide notwendig, um die „ambitionierten Klimaschutzziele“ zu erreichen. Verbrennungsmotoren könnten zunehmend auch mit Kraftstoffen auf Basis regenerativer Energie betrieben werden.