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Spiegel zensiert Spiegel-Bestsellerliste

Der Spiegel hat kommentarlos ein Buch aus seiner eigenen Bestsellerliste entfernt. Seit den 60’er Jahren gilt die Liste als eine renommierte Quelle für die Verkaufszahlen beliebter Bücher. Jetzt gerät deren Aussagekraft in Zweifel.

„Ein wirklich beachtlicher Vorgang“, schreibt das medienkritische Blog Übermedien. Der Spiegel wolle „also nicht zur Verbreitung des Buches beitragen, das dank ihres Mitarbeiters überhaupt erst verbreitet wurde“ (1).

Bekannt gemacht hatte die heimliche Löschaktion die Zeitung „Die Welt“ (2). Am Donnerstag habe plötzlich eine weisse Lücke auf Platz 6 in der Sachbuchliste geklafft. Bis zu diesem Zeitpunkt stand dort das Buch „Finis Germania“ des Historikers und Philosophen Rolf Peter Sieferle, zuletzt Professor für Allgemeine Geschichte an der Universität St. Gallen.

Die Meinungen über das Buch waren in den Feuilletons extrem geteilt, schreibt der aus einer jüdischen Familie stammende Autor Henryk M. Broder. Für die einen sei das Buch ein „völkisch-antisemitisches Machwerk“, für die anderen „philosophisches Meisterwerk“. Henryk M. Broder verurteilt vor allem die heimlich produzierte Lücke: „Auf diese Weise hatten auch sowjetische Zensoren Geschichtsschreibung betrieben“. Mit der Löschaktion habe der Verantwortliche „der Political Correctness einen Gefallen“, der Liste und ihrer Glaubwürdigkeit jedoch einen „Bärendienst erwiesen“.

Laut dem Fachmagazin Buchreport hat die Chefredaktion des Spiegels in die Liste eingegriffen. Dabei war das Buch „Finis Germania“ überhaupt erst durch die Empfehlung eines Spiegel-Redakteurs richtig bekannt geworden:

Als Mitglied der „unabhängigen Jury“ für die Sachbücher des Monats hatte der Spiegel-Redakteur Johannes Saltzwedel, eigentlich anonym, im Juni für den Titel gestimmt und bewusst ein „provokantes Buch der Geschichts- und Gegenwartsdeutung zur Diskussion bringen wollen“ (3).

Nach einer Kontroverse um diese Sachbuch-Empfehlung war das Buch stetig in den Verkaufsrängen gestiegen, auch in der Spiegel-Bestsellerliste, und wurde zwischenzeitlich das meistverkaufte Buch bei Amazon. So auch heute (4).


(1) http://uebermedien.de/18120/der-rechte-rechte-platz-ist-frei-spiegel-loescht-heimlich-skandalbuch-aus-bestsellerliste/

(2) http://www.welt.de/print/die_welt/literatur/article166908988/Die-Luecke-auf-Platz-6-von-Amazon.html

(3) http://www.spiegel.de/kultur/literatur/finis-germania-spiegel-redakteur-johannes-saltzwedel-tritt-aus-sachbuch-jury-zurueck-a-1151810.html

(4) https://www.amazon.de/gp/bestsellers/books
(1)   |  
  |     |  Am 25.07.2017 von LibertaCensura
www.welt.de   |  Firma: SPIEGEL-Verlag Rudolf Augstein GmbH & Co. KG
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73
Wichtig!
-18
Von: Eirene   [26.07.2017, 19:38]        
Ich hab das Buch nicht gelesen. Doch der Wirbel ist verdächtig.

Was schreibt die New York Times dazu?

"Mr. Sieferle neither denies nor minimizes the Holocaust. He describes it as a “Verbrechen,” or “crime.” Nor does he traffic in any obvious kind of anti-Semitism."

https://www.nytimes.com/2017/07/08/opinion/sunday/germanys-newest-intellectual-antihero.html
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