ThyssenKrupp streicht 1.500 Jobs und schließt Emdener Werk
Nach einem Ergebniseinbruch in der Sparte "Industrial Solutions" verschärft ThyssenKrupp seinen Sparkurs: 1.500 weitere Stellen will der Industriekonzern in den kommenden drei Jahren streichen, rund 1.000 davon in Deutschland. Details sollen mit den Vertretern der Arbeitnehmer ausgehandelt werde.
Betroffen sind die Marinesparte sowie der Spezial- und Großanlagenbau. Gemessen am Auftragsbestand und den mittelfristigen Erfordernissen gäbe es zu viel Personal. Der Standort in Emden soll komplett geschlossen werden. Die Mitarbeiter wurden bereits auf einer Betriebsversammlung darüber informiert. Alle im Unternehmen verbleibenden Mitarbeiter aus Emden sollen Angebote für andere Standorten bekommen. Der Oberbürgermeister von Emden spricht von einer "Katastrophe für die Region".
Arbeitnehmervertreter kritisierten die neue Sparrunde berichtet rp-online. Knut Giesler, Bezirksleiter der IG Metall in NRW beschwerte sich darüber, dass "fast im Wochentakt über Restrukturierungen und Stellenabbau gesprochen" werden anstatt sich "um wichtige Zukunftsthemen wie Investitionen und Innovationen zu kümmern". Er forderte Konzepte, mit denen die Arbeit an den Standorten gesichert werden kann und verlangte von ThyssenKrupp sich an die Vereinbarung zu halten, nicht betriebsbedingt zu kündigen.
Michael Hehemann, Geschäftsführer der Emder IG Metall, kritisierte die Schließung des Werks in Emden als wirtschaftlich nicht nachvollziehbar. Er sieht darin ein Kalkül, mit dem "nur der Personalabbau vorangetrieben werden soll" erklärte er gegenüber dem NDR.