"Alles, wo Deutsche sterben": Linken-Politikerin löst Skandal aus
Die Hamburger Bundestagskandidatin Sarah Rambatz der Partei "Die Linke" hat einen Skandal zur Wahl und Empörung in sozialen Netzwerken ausgelöst. Der Landesverband ihrer Partei zog sie schließlich aus dem Wahlkampf ab. Hintergrund ist ihre Anfrage in der Facebook-Gruppe namens "Deutsch mich nicht voll", bei der Sie andere Mitglieder um "antideutsche" Filmempfehlungen bat und ihr Interesse mit dem Zusatz konkretisierte "grundsätzlich alles, wo Deutsche sterben".
Ein Facebook-Nutzer hatte ein Foto des Eintrages an den Bundesverband der Partei gesendet. "Die Linke steht für eine menschenwürdige Politik" wird der Bundesverband zitiert. Hendrik Thalheim, Pressesprecher von "Die Linke", sagte gegenüber der Hamburger Morgenpost, dass dieser Eintrag "eine seltene Dummheit und Geschmacklosigkeit" ist.
Der Landesverband erklärte, dass Frau Rambatz nicht mehr am Wahlkampfteil teilnehme. Ihre Kandidatur auf Listenplatz 5 könne aufgrund der bereits versendeten Wahlunterlagen zwar nicht mehr zurückgezogen werden, doch Rambatz wolle auf ihr Mandat verzichten, sollte sie gewählt werden. Fabio de Masi, Hamburger Spitzenkandidat der Partei, erklärte gegenüber dem Norddeutschen Rundfunk, er bekomme "das kalte Kotzen". Die Äußerung sei keine linke Position.
Die Politikerin, die auch Bundessprecherin der Linksjugend ist, bezeichnete ihren Facebook-Eintrag in einem Interview als "eine dumme, unbedachte Aktion". Ihrer Meinung nach sei die "Überspitzung anhand der Wortwahl" deutlich. Sie akzeptiere aber, dass nicht jeder diese verstehe und "die Lesart bei vielen Menschen eine andere ist". Gegenüber der Morgenpost erklärte sie, dass sie nun als Staatsfeindin diffamiert werde und Morddrohungen erhalte. Sie stehe seit Tagen in Kontakt mit Polizei und Staatsschutz.
Der Autor, Schauspieler und Blogger Gerd Buurmann ruft zum zivilisierten Umgang mit anderen Meinungen auf: "Ich kann sehr gut verstehen, dass (…) sich Menschen von diesen Worten verletzt fühlen. Ich teile manch eine Kritik an dieser Äußerung. Sie ist jedoch von der Meinungsfreiheit gedeckt und niemand hat gesagt, dass nur die Meinung frei sein darf, die keine Gefühle verletzt."
Niemand dürfe aufgrund seiner Meinung "fertig gemacht" werden. "Diese Legion der moralisch Besserwissenden ist das Böse", denn wenn sich eine Gruppe "in der gemeinsamen Herabwürdigung einer anderen Person vereint, wird es gefährlich, möge diese Person nun Sarah Rambatz oder Alice Weidel heißen" argumentiert Buurmann auf seinem Blog*.
*https://tapferimnirgendwo.com/2017/09/07/jan-boehmermann-sarah-rambatz-und-der-mob/