Coca-Cola streicht Stellen und schließt Standort
Coca-Cola gibt sein Werk in Weimar zum 1. März 2018 auf. Davon sind 178 Mitarbeiter in Weimar und 66 weitere Beschäftigte in den Bereichen Sales & Marketing, Personal und Finanzen bei Coca Cola Deutschland betroffen. Laut Gewerkschaft seien sogar über 300 Mitarbeiter an verschiedenen Standorten betoffen.
Als Begründung ließ das Unternehmen verlautbaren, dass Überkapazitäten abgebaut werden müssten. Diese seien durch ein gesunkenes Verkaufsvolumen von PET-Mehrwegflaschen entstanden. Und der Standort könne nicht allein mit der Abfüllung von Glasflaschen betrieben werden. Die Entscheidung sei die "schmerzhaft, aber notwendig" teilte Brigitte Faust mit, Geschäftsführerin der Coca-Cola European Partners Deutschland GmbH.
Die Gewerkschaft Nahrung Genuss Gaststätten (NGG) bezeichnete die Ankündigung in einer Pressemitteilung als "böse Überraschung für die Betroffenen und die ganze Region".
Die Umstrukturierungen seien eine Folge der Management-Entscheidung "einseitig auf Einweg- statt auf umweltschonende Mehrwegverpackungen zu setzen" erklärte Claus-Harald Güster, tellvertretender Vorsitzende der NGG. Coca-Cola wolle "zur Gewinnoptimierung erneut gut bezahlte Industriearbeitsplätze wegrationalisieren".
Die NGG kritisierte die Maßnahme als "Teil eines andauernden Unternehmensumbaus", der zur Verminderung der Beschäftigtenzahl seit 2006 von 12.000 auf derzeit rund 8.000 geführt habe.
Auch Thüringens Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee zeigte sich überrascht. Noch im Dezember 2016 sei ihm gegenüber "bei einem Betriebsbesuch von einer sicheren Perspektive gesprochen worden" berichtet der Mitteldeutsche Rundfunk. Er brach seine Japan-Reise ab, um Gespräche mit Mitarbeitern und Betriebsleitung zu führen.
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https://www.ngg.net/pressemitteilungen/2017/4-quartal/erneuter-stellenabbau-bei-coca-cola/
https://www.welt.de/regionales/thueringen/article169323172/Coca-Cola-schliesst-Standort-Weimar.html