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DuMont-Medien im Sinkflug – ein Insider spricht

Die Print-Verlage in Deutschland stecken nach wie vor in der Krise, die Auflagen sinken weiter. Größter Verlierer bei den aktuellen Auflagenzahlen ist das Medienhaus DuMonat aus Köln. Ein ehemaliger leitender Redakteur aus dem Hause und stellvertretender Chefredakteur beim Berliner Kurier sieht unter anderem Verlagsleiter und Chefredakteure von DuMont in der Verantwortung für die Entwicklung.

Ein Vergleich der Einzelverkaufszahlen des 2. Quartals 2018 mit denen des Vorjahres zeigt teils massive Einbrüche bei den Regional- und Lokalzeitungen der DuMont-Gruppe: Ob Hamburger Morgenpost (-18%), Express in Köln/Bonn (-14,8 %), Berliner Kurier (-10%), Kölner Stadt-Anzeiger/Kölnische Rundschau (-5,7%) oder Berliner Zeitung (-5,6%).*

Über Jahre hinweg sei an den Lesern vorbei geschrieben worden, berichtet Matthias Bothe, von 1990 bis 1997 Lokalchef und dann stellvertretender Chefredakteuer beim Berliner Kurier. Presserklärungen seien einfach wie angeliefert übernommen worden. Zudem habe man die "Herrschenden bejubelt, anstatt sie permanent zu hinterfragen", erklärt Bothe den Sinkflug der Auflagenzahlen. Denn "Menschen haben ein feines Gespür dafür, wenn sie dauerhaft veralbert werden" und dann wenden sich die Leser "irgendwann angewidert ab".

Bothe sieht eine Ursache in verfehlter Personalpolitik. Im Gegensatz zu früher, wo der Verleger Alfred Neven DuMont selbst viel steuerte, seien die Verlagsmanager heutzutage Betriebswirte oder Juristen, die "nicht den Hauch einer Ahnung von Journalismus haben" und sich "ausschließlich für kurzfristigen Profit" interessieren würden. So würden auch falschen Personen entlassen und die falschen hofiert, "Egomanen, Scharlatane und Blender zu Chefredakteuren gemacht", denen die Leser egal seien.

Dass überregionale Themen wie Politik und Wirtschaft vielen Blättern inzwischen zentral von einer Stelle angeliefert werden, sei für "noch ernstzunehmende Zeitungen wie den Kölner Stadtanzeiger" eine Katastrophe. Für den "Berliner Kurier oder Kölner Express sei auch dies nicht mehr relevant, diese hätten "den Point of no Return längst überschritten", so Bothe.

* https://meedia.de/2018/07/20/ivw-analyse-die-auflagenzahlen-der-82-groessten-regionalzeitungen-hamburger-mopo-verliert-18-tagesspiegel-und-norderneyer-badezeitung-legen-zu/
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  |     |  Am 31.07.2018 von EchtKölnisch
deutsch.rt.com   |  Firma: DuMont Mediengruppe GmbH & Co. KG
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