Brose: Druck auf Belegschaft - 1.500 Jobs gefährdet
Der Automobilzulieferer Brose setzt seine Belegschaft unter Druck. Die Zahl der Krankheitstage und die Produktionskosten seien zu hoch. Das Unternehmen droht mit Werksschließung und Jobverlagerung ins Ausland.
Den Mitarbeitern des Coburger Automobilzulieferers Brose droht Ungemach. Michael Stoschek, der Vorsitzende der Gesellschafterversammlung, hat den Mitarbeitern bei einer Betriebsversammlung eine Verlagerung von Jobs in Slowakei angekündigt, wenn "der Krankenstand nicht halbiert würde". Das berichtet aktuell der Bayerische Rundfunk. In einem Unternehmensinternen Schreiben, das dem Sender vorliege, werde den Mitarbeitern vorgeworfen, sich auch wegen "Bagatellen" krankschreiben zu lassen.
Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) habe mit Kopfschütteln auf die Aktion reagiert. Mathias Eckardt vom DGB Oberfranken sprach von "Erpressung" und einem Gebraren, dass nach "Gutsherrnart" klinge. Die Mitarbeiter würden verunsichert. Dabei seien die Motivation der Belegschaft das " A und O" und solche Aussagen somit kontraproduktiv wirken.
Unternehmenssprecher Jürgen Hoffmeister erklärte, dass bis Jahresende "verbindliche Vereinbarungen mit dem Betriebsrat beziehungsweise mit der Belegschaft getroffen" werden müssten, ansonsten wäre "eine Verlagerung unvermeidlich." Weiter heisst es, dass Brose der einzige Hersteller sei, der Autositze in Großserie noch in Deutschland fertige. Um diese Produktion aufrecht zu halten, sei es nötig die Kosten zu senken. Neben einem hohen Krankenstand werden hohe Stundenlöhne und die bestehenden, offenbar als zu arbeitnehmerfreundlich empfundenen Verträge dafür verantwortlich gemacht.
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