Daimler: Betriebsklima mit Handlungsbedarf
Das Betriebsklima bei Daimler ist laut dessen Vorstand verbesserungswürdig. Hintergrund ist das Ergebnis einer internen Mitarbeiterbefragung des Stuttgarter Autobauers, nach welcher jeder vierte Mitarbeiter unzufrieden ist.
Das Gute: Rund 80 Prozent betrug die Teilnehmerquote bei der jüngsten Befragung im Jahr 2018, die das Marktforschungsunternehmen Gallup für die Daimler AG durchgeführt hatte. Beim letzten Mal, im Jahr 2016, lag die Quote der Teilnehmer nur bei 76 Prozent. Fast 300.000 weibliche und männliche Daimler-Beschäftigte in über 50 Ländern hatten sich zu ihrem Arbeitgeber geäußert. Und immerhin: Rund 75 Prozent der Befragten sind mit Daimler als Arbeitgeber zufrieden oder sogar sehr zufrieden. Sie sind stolz darauf bei Daimler zu arbeiten.
Allerdings fühlen sich bei Daimler nur 28 Prozent der Beschäftigten emotional an Ihren Arbeitgeber gebunden. Im Durchschnitt der Gallup-Umfragen bei anderen Unternehmen beträgt der Anteil 36 Prozent. Zufriedenheit geht also nicht unbedingt mit emotionaler Verbundenheit einher. Diese ist für Unternehmen jedoch erstrebenswert, da sie sich in der Motivation und dem Engagement der Mitarbeiter zeigt.
"Es gibt noch Potenzial nach oben, um ein anregendes und motivierendes Arbeitsumfeld zu schaffen", hat Personalchef Winfried Port laut Mitarbeitern gesagt, berichtet die Stuttgarter Zeitung. Das Blatt legt den Finger in die Wunde: Daimler soll zur Verbesserung angeregt haben, dass die Mitarbeiter die Ergebnisse im Team und mit der jeweiligen Führungskraft besprechen sollen – doch laut der Analysen von Gallup hapert ein gutes Betriebsklima meistens gerade an den Führungskräften.
Das Urteil der Stuttgarter Zeitung: Die "direkten Konsequenzen aus der Befragung" lasse der Konzern unbeantwortet und auch der Gesamtbetriebsrat mag sich offenbar nicht äußern.