ThyssenKrupp streicht 6.000 Arbeitsplätze
Die EU-Kommission wird ein geplantes Joint-Venture von ThyssenKrupp mit dem indischen Stahlkonzern Tata nicht genehmigen. Von daher macht der Essener Konzern eine radikale Kehrtwende und streicht nicht nur den geplanten Konzernumbau sondern auch 6.000 Arbeitsplätze. 4.000 davon in Deutschland.
Eigentlich wollte ThyssenKrupp unabhängiger vom schwankenden Stahlgeschäft werden und dem Druck billiger asiatischer Importe begegnen. Doch jetzt hat die EU-Kommission mitgeteilt, dass sie die Zusammenarbeit nicht genehmigen wird. ThyssenKrupp-Chef Guido Kerkhoff erklärte, es wären Zugeständnisse notwendig gewesen, die jedoch die Basis des Joint-Ventures gefährdet hätten.
Daher soll aus der Ruhrkonzern nun ein schlankes Holding-Unternehmen werden. Profitable Bereiche werden an die Börse gebracht. Als erstes die Aufzugsparte des Konzerns. Dadurch solle die Zukunftsfähigkeit des Unternehmens gesichert werden.
Der Umbau sei unvermeidbar, erklärte Markus Grolms, stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens und Sekretär der Gewerkschaft IG Metall. Die Gewerkschaft habe eine Grundlagenvereinbarung mit dem Unternehmen getroffen. Diese enthalte Mindeststandards für den fairen Umgang mit den Beschäftigten, so Grolms gegenüber dem Spiegel. Personalvorstand Oliver Burkhard teilte mit, dass auf betriebsbedingte Kündigungen soweit möglich verzichtet werden solle.