Ministerium: Elternteil 1 und 2 verwenden - statt Familie
Das Bundesfamilienministerium ist laut Wikipedia "für die Familienförderung zuständig". Es kümmert sich innerhalb der Regierung darum, dass die "Familieninteressen berücksichtigt werden". So sorgt es unter anderem für "bessere Bedingungen einer "partnerschaftliche Elternverantwortung von Vätern und Müttern". Doch mit "Vätern" und "Müttern" hat das Ministerium jetzt offenbar ein Problem.
Anfang Mai hat Familienministerin Franziska Giffey (SPD) das "Regenbogenportal" vorgestellt. Eine Web-Seite, die "umfangreiche Informationen zu LSBTI-Themen" bündeln und aufbereiten soll. LSBTI steht für lesbische, schwule, bisexuelle, trans- und intergeschlechtliche Personen. Bei Bündeln und Aufbereiten scheint es jedoch nicht zu bleiben.
So wird Lehrern im Bereich "Sexuelle Vielfalt in der Schule anerkennen und unterstützen" empfohlen, auf geschlechtsneutrale Formulierungen zu achten: Statt "Mutter" und "Vater" solle "Elternteil 1" und "Elternteil 2" in Formularen verwendet werden. Damit würde solidarisches Verhalten mit LSBTIQ gefördert und Vorurteilen entgegengewirkt. Auch sollen Poster aufgehängt werden, "die Vielfalt sichtbar machen" oder Bücher mit "lesbischen, schwulen und bisexuellen Charakteren für die Schulbibliothek" angeschafft werden.
Die Zeitung BZ schreibt, dass es an einigen Schulen gleichgeschlechtliche Eltern gibt, aber nicht, dass diese sich durch Formulare mit den Bezeichnungen "Mutter" und "Vater" herabgesetzt fühlen. Abgesehen davon, dass diese Begriffe "bürokratisch und lebensfremd" seien, könne vielmehr ein Problem dadurch entstehen, dass sich Väter und Mütter nicht künftig "Elternteil 1" und "Elternteil 2" nennen lassen wollen.
Es stellt sich die Frage, ob man die Schule so überfrachten dürfe, so die BZ. Weiter: "Ist denn so viel Bevormundung und Erziehung wirklich nötig?" Es wachse eine Generation heran, die "unterschiedliche Lebensweisen für selbstverständlich halte. Sie müsse "nicht konstant belehrt werden".