Wirtschaft warnt Wähler
Der des Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Dieter Kempf, warnt davor die in den anstehenden Landtagswahlen die AfD zu wählen: "Erfolge der AfD schaden dem Image unseres Landes".
Die Industrie brauche "dringend Fachkräfte, ganz egal, woher sie kommen" erklärte Kämpf im Interview mit der Thüringer Allgemeinen. "Die Betonung von Nationalismus würde dem international beispiellos vernetzten Deutschland wirtschaftlich und politisch enorm schaden." Laut Kempf wolle die AfD keine Stärkung der europäischen Zusammenarbeit, "sondern eine Rückabwicklung".
Kempf warf der Partei vor, die Sorgen der unzufriedenen Bürger aufzugreifen und "gegen sozial Schwächere wie etwa Flüchtlinge" auszuspielen. Die AfD missbrauche die ostdeutsche Sozialisierung der Menschen für ihren "plumpen Nationalismus", so der Industriepräsident.
Dass es in Ostdeutschland keine großen Unternehmenszentralen gäbe, sei noch der langen Teilung geschuldet. Wirtschaftliche Erfolge sieht er jedoch zum Beispiel in Jena, Leipzig oder Dresden, mit einem der größten Mikroelektronik- und IT-Cluster Europas.
Den Vorwürfen trat Tino Chrupalla, stellvertretender Vorsitzende der AfD-Bundestagsfraktion entgegen: Laut dpa erklärte er Chrupalla, dass Wirtschaft und Tourismus in Sachsen boomen würden, von einem Image-Schaden könne keine Rede sein. Vielmehr sei der Wirtschaftsstandort Deutschland durch die Politik der etablierten Parteien sowie "Klimairrsinn, Überregulierung und durch die Beschädigung der Autoindustrie" als deren Folgen bedroht.