Kahlschlag bei Miele: über 1000 Jobs sollen weg

Miele will in den kommenden beiden Jahren weltweit rund 1070 Arbeitsplätze streichen. In Deutschland betrifft dies 240 Jobs. Bis Ende 2025 sollen in Gütersloh weitere 650 Stellen wegfallen.

Der Haushaltsgerätehersteller Miele will Millionen Euro einsparen und dazu massiv Stellen streichen. Die Maßnahme sei notwendig, um auf ein immer preisaggressiveres Auftreten asiatischer Konkurrenten und um auf tiefgreifende Marktveränderungen durch die Digitalisierung zu reagieren.

Ziel der Sparmaßnahmen sei es im ersten Schritt etwa 190 Millionen Euro jährlich einzusparen und so die Wirtschaftlichkeit von Miele nachhaltig zu sichern. Die Mittel sollen unter anderem als Investitionen in die Digitalisierung und neue Geschäftsfelder fliessen.

Der Stellenabbau solle möglichst sozialverträglich realisiert werden. An anderer Stelle, z.B. im Digitalbereich sollen 470 neue Arbeitsplätze entstehen.

"Ich weiß, das ist noch lange nicht das Ende der Fahnenstange" klagte Thomas Wamsler, Bevollmächtigter der IG Metall der Region Gütersloh-Oelde, gegenüber der dpa. Er war dem Management des Unternehmens eine Salami-Taktik vor, indem es eine Restrukturierungsprogramm nach dem anderen starte und den Stellenabbau verharmlose.

Bereits vor einem Jahr habe sich Miele Berater von McKinsey ins Haus geholt, berichtet die Süddeutsche Zeitung. In Folge wurde eine Verlagerung von Teilen der Waschmaschinenproduktion ins benachbarte Polen angekündigt. Miele macht seinen Umsatz inzwischen zu 70 Prozent außerhalb Deutschlands.

Das vor 120 Jahren gegründete Unternehmen beschäftigt weltweit rund 20.000 Mitarbeiter, über 11.000 davon in Deutschland.