Lufthansa mit 1,2 Milliarden Verlust
Die aktuellen Reisebeschränkungen haben die Flugbranche schwer getroffen. Die Kunden bleiben weg, die Flieger am Boden, der Umsatz sinkt. Bei Lufthansa sind bereits 27.000 Mitarbeiter in Kurzarbeit. Jetzt droht Deutschlands größte Fluglinie in die roten Zahlen zu rutschen. Ein Ruf nach staatlicher Hilfe wird laut.
Für das erste Quartal 2020 rechnet die Deutsche Lufthansa AG bereits mit einem operativen Verlust von 1,2 Milliarden Euro. Das teilte das Unternehmen heute in einer Pressemitteilung mit. Im Vorjahr lag das Minus des traditionell schwachen ersten Quartals noch bei 336 Millionen Euro. Details zum Quartalsbericht will Lufthansa im Mai veröffentlichen.
Noch verfügt der Flugkonzern über 4,4 Milliarden Euro liquide Mittel. Diese werden allerdings in den nächsten Wochen deutlich schrumpfen. Weil das Unternehmen nicht damit rechne, seinen Kapitalbedarf über den Finanzmarkt decken zu können, stehe bereits in Verhandlungen mit den Regierungen der Lufthansa-Heimatländer Deutschland, Österreich, Schweiz und Belgien.
Ryanair-Chef Michael O'Leary warf dem Unternehmen vor, sich "mit unglaublich hohen Summen vom Staat" bereichern zu wollen. Für seine Airline schloss er staatliche Hilfen aus. Gegenüber dem Handelsblatt erklärte er, dass die Airlines, auch wenn Sie die Gehälter teils weiter zahlen nun ja auch weniger Geld benötigen würden: "Die Flugzeuge sind am Boden, die Gehälter werden bezahlt, es fallen keine Flughafengebühren an, keine Treibstoffkosten, keine Instandhaltung – wofür braucht man die staatliche Unterstützung?"