Lush-Angestellte nannten sich "Öko-Prostituierte"
Werbung verkleidet als politische Willensäußerung? In Aufsehen erregenden Aktionen wie dem Go-Naked-Day oder Protestaktionen am Flughafen mit Blockieren der Landebahn will Lush seine „grüne Philosophie“ Publik machen. Dass den Mitarbeitern dabei sehr skurrile Handlungen abverlangt werden, scheint die Kosmetikkette nicht zu stören. Nun berichteten ehemalige Mitarbeiter von Lush in der ZEIT über die zum Teil als erniedrigend empfundenen Anweisungen.
So wurden Angestellte bei dem sogenannten „Go-Naked-day“ nur mit einer Schürze bekleidet auf die Straße geschickt, um gegen den Verpackungswahn zu demonstrieren. Die Aktion erregte selbstverständlich Aufsehen, auch bei der Polizei, die Anzeige gegen die nicht beantragte Aktion erstattete. Lush bekam den Medienrummel sowie Fotos von nackten Hintern ihrer Mitarbeiter, die sich überraschenderweise in dem hauseigenen Werbeblatt wieder fanden.
Auch über die Einstellungstests sowie das Einsteigerhandbuch wird seltsames berichtet. Fast sektengleich werden die Mitarbeiter auf die „Lush-Linie“ gebracht. Mitarbeiter fühlen sich für die „grüne Philosophie“ ausgenutzt und instrumentalisiert. Zumal es dann doch auch immer wieder um die Verkaufszahlen geht.
Ein ehemaliger Filialleiter aus Bonn jedenfalls hat zahlreiche Vorfälle in deutschen Filialen dokumentiert und an die englische Geschäftsführung geschickt. Bislang wartet er noch immer auf eine Reaktion. Weitere Details zu den Arbeitsbedingungen bei Lush gibt es hier: http://www.zeit.de/2010/44/CH-Lush