Zalando: Unfaire Tricks beim Online-Verkauf?

Die Hamburger Wettbewerbszentrale hat Zalando wegen Irreführung des Verbrauchers abgemahnt. Zalando versuche über seinen Online-Shop mit vermeidlich knappen Warenbeständen die Kunden zum Kauf zu animieren. Der Norddeutsche Rundfunks (NDR) hatte zuvor in mehreren Fällen nachgewiesen, dass mehr Waren zur Verfügung standen, als auf der Internet-Seite ausgezeichnet waren.

Bei einem Test konnte das Rechercheteam des NDR trotz der Auszeichnung, dass von einem Produkt nur noch "3 Artikel verfügbar" seien, diesen noch bis zu zehn Mal bestellen. Ein Sprecher der Wettbewerbszentrale urteilte dazu: "Zalando drängt den Kunden auf einer falschen Grundlage dazu, eine schnellere Entscheidung zu treffen, die er sonst vielleicht nicht getroffen hätte." Die künstliche Verknappung eines Angebotes ist unter Marketing-Experten ein bekanntes Instrument, um ein Produkt in den Augen des Konsumenten begehrlicher erscheinen zu lassen.

Genau das bestreitet Zalando allerdings. Zalando habe nach eigener Aussage nicht mit psychologischen Verkaufstricks gearbeitet. Eine Unternehmenssprecherin erklärte "Unser Anliegen und Verständnis bei der Angabe '3 Artikel verfügbar' war, dass wir unseren Kunden eine größere Verfügbarkeit im Warenbestand signalisieren wollten und damit, dass sie sich zwischen Warenkorb und Gang zur Kasse Zeit lassen können." Es sei nicht das Ziel gewesen, den Kunden zu einem Kauf zu drängen oder ihn gar zu täuschen.

Zalando hat sich inzwischen entschieden, die Angaben im Online-Shop zu präzisieren. Sofern mehr als drei Artikel verfügbar sind, ist dieser seit einigen Tage auch mit der Angabe "mehr als 3 Artikel verfügbar" beschriftet. Nur wenn noch genau drei Artikel vorhanden sind, dann erscheint die Beschriftung "noch 3 Artikel verfügbar".